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Eigentlich fing alles an mit der Grönlandexpedition im Juli 2010. Unser Organisator vor Ort war der Schweizer Lorenz, und wir erhielten von ihm für unsere Expedition unzählige Tüten mit Proviant.
Eine dieser Tüten enthielt kleine, abgepackte Hafersnacks, ohne Aufdruck. Meine Begleiter schütteln heute den Kopf, wenn ich sage, dass diese Teile gut schmeckten und sehr gut sättigten. Wegen der Sättigung hatten sie auch sehr schnell den Spitznamen Bombe weg.
Circa vier Monate später versuchte ich, die Bomben im einschlägigen Fachhandel zu erwerben. Ist schwer, wenn man nicht einmal die Bezeichnung kennt, letztlich stieß ich aber auf ein Produkt mit dem Namen Oatsnack. Vom Geschmack kommt es an die grönländischen Bomben heran. Allerdings kostet ein 65g-Riegel ca. 1,60 EUR, und für meinen Geschmack sind die etwas arg süß. Das ganze verschwand erstmal in der Versenkung. Ende Mai 2011 habe ich das Thema dann wieder aufgenommen. Bei google Oatsnack selbst machen eingegeben, und sehr schnell war ich auf www.outdoorseiten.net, einem Forum für Outdoor-Aktivitäten, wo der User blitz-schlag-mann (Realname: Ingmar) das folgende Rezept gepostet hat (ich führe hier nur die Version mit halbierter Fettmenge auf):

100g Haferflocken
20g Margarine
25g brauner Rohrzucker
25g Zuckerübensirup
1 Prise Salz

Ergibt 3 Riegel a 65g. Zubereitung:
  1. Zunächst den Rohrzucker und die Margarine in einem Topf erhitzen. Dabei keine volle Hitze verwenden, damit der geschmolzene Zucker nicht anbrennt, sondern Zeit hat, sich aufzulösen. Ich persönlich mag es nicht, wenn der Zucker körnig bleibt. Viel umrühren!
  2. Den Rübensirup dazugeben und alles aufkochen lassen.
  3. Über die Haferflocken geben und vermischen
  4. Fest in die Backform (oder Backblech mit Backpapier) drücken
  5. Im vorgeheizten Ofen bei 160 Grad Umluft (oder 175 Grad Ober-/Unterhitze) auf der mittleren Schiene in ca. 14 Minuten hellbraun backen
Basierend auf diesem Rezept habe ich mehrere Versuche durchgeführt, um wichtige Erfahrungen zu sammeln. Bereits nach dem ersten Herstellversuch, der erstaunlich gut verlief, stand fest, dass es ohne vernünftige Backform nicht funktioniert. Ein loser Fladen auf dem Blech ergibt Kekse, die man hinterher nicht so gut transportieren kann. Dies mag auch daran liegen, dass laut Rezept der Fladen nach dem Backen mit einem Messer noch heiß geschnitten werden muss. Dabei entstehen automatisch bröckelige Kanten.
Im Handel erwarb ich dann eine große Muffin-Form (antihaftbeschichtet) für 12 Muffins. Die Formen wurden gut ausgefüllt bei Verdrei- oder Vervierfachung der Mengen des Basisrezepts.
Zum Transport, gerade für Wanderungen, ist allerdings die runde Muffinform sehr platzverschwendend, etwas anderes musste her. Bei amazon wurde ich fündig und fand ein Backblech mit acht Quaderförmchen (Birkmann, Einzelform 9x6x3,5cm) Dieses Blech ist ausreichend gefüllt bei Vervierfachung des Basisrezepts. Das schwierigste bei der Zubereitung ist das Schmelzen des Rohrzuckers, zumindest, wenn man möchte, dass sich die Körner auflösen. Wenn der Zucker in die Karamelphase übergeht, erhöht sich seine Temperatur stark und die Viskosität nimmt zu. Wird diese Masse dann auf die trockenen Haferflocken gegossen, saugt sich das Karamel sofort in die Haferflocken rein, denen es zuerst begegnet, ein Vermengen ist dann nicht oder nur noch schwer möglich. Auch durch das lange Backen kann dies nicht mehr korrigiert werden.

Die Prise Salz habe ich zuerst vergessen. Es ist erstaunlich, aber das Salz ist entscheidend für den Geschmack, gerade, wenn man die Haferflockenkekse auf einer Wanderung verzehren möchte.

Kritisch kann auch die Backzeit sein. Die Backzeit aus dem Basisrezept erscheint mir zu hoch. Meine Erfahrung mit Butter statt Margarine und der Muffinform war, dass ab 15 Minuten Backdauer Wurfgeschosse herauskommen, die eigentlich nicht mehr verzehrbar sind. Bei der Quaderform mit Margarine jedoch sind 15 Minuten eine gute Wahl. Entscheidend ist hier vermutlich die Blechdicke der Backformen. Die Birkmannform ist massiver, das Blech dicker.

Nachfolgend eine Auflistung meiner Variationen.
  • Zugabe von Rosinen. Macht die Kekse saftiger, bei Bedarf kann man die Rosinen vorher noch etwas in Wasser quellen lassen
  • Kandierte Kirschen machen die Kekse auch saftiger und schmackhafter. (allerdings auch süßer!) Wahrscheinlich ist dies auch mit Beeren möglich, habe ich aber noch nicht getestet.
  • 10 bis 15 Prozent der Haferflocken lassen sich ohne weiteres durch Sesamsaat austauschen!
  • Der Zuckeranteil kann sicher reduziert werden, da offenbar der Zucker keine Klebewirkung hat. Eine Reduzierung von 25g auf 20g laut Basisrezept hatte keine Auswirkungen
  • Ein kleiner Sirupanteil kann auch durch Honig ersetzt werden. (ca. 15 Prozent)
  • Mit Butter zubereitet werden die Haferflocken anscheinend knuspriger beim Ausbacken
  • Kombinationen von zarten und kernigen Haferflocken sind möglich.
  • Ein Teil der Haferflocken kann durch Sesamsaat und Kokosflocken ersetzt werden. Insbesondere Kokos macht die Haferflockenriegel saftiger. Mengenverhältnis: 320g Haferflocken, 40g Sesam, 40g Kokos
  • ToDo: Traubenzucker statt braunem Rohrzucker verwenden
  • ToDo: Ahornsirup statt Rübensirup verwenden
  • ToDo: Braunen Rohrzucker zu Puder mahlen und dann erhitzen. Geht auch normaler Puderzucker?
  • ToDo: Zucker ganz weglassen. Der Sirup sollte süß genug sein.

Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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