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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Vom Becherhaus zur Nürnberger Hütte

Aufbruchszeit12.August 2016, 08:00
Ankunftszeit12.August 2016, 12:30
KategorieBergwanderung Bergwanderung
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km6
Höhendifferenz250
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Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Jetzt waren aus unser neunköpfigen Gruppe nur noch vier übrig: Gerhild, Birgit, Jens und ich. In der Nacht rüttelte der Sturm ganz ordentlich am Becherhaus. Ich schlief ziemlich unruhig, denn Erich, der Hüttenwirt, hatte für uns skizziert, womit wir morgen früh rechnen müssten, wenn wir die Querung zur Nürnberger Hütte wagen sollten. Bis zum Signalgipfel vermutlich gutes Durchkommen, dann aber kommt ein Firnplateau, das bei Nebel und Sturm erhebliche Probleme für die Orientierung bedeutet. Als Vorbereitung habe ich bereits am Vorabend mein Garmin so eingestellt, dass der gespeicherte Track vom Hinweg auf der Karte als Orientierung zu sehen war.
Nach der unruhigen Nacht das letzte Frühstück auf dem Becherhaus. Zum dritten Mal in Folge legten wir die komplette Winterausrüstung an Klamotten an. Das Wetter war wie erwartet garstig: Temperaturen knapp unter 0, dazu Sturm. Das konnte ja was werden! Wir folgten zunächst wie gewohnt dem Gratkletterweg. Nach zehn Minuten Ausstieg auf das Firnfeld. Der Firn war wirklich herrlich durchgefroren, mit den Steigeisen war das Aufsteigen in Richtung Signalgipfel eine wahre Wonne! Wir konnten sogar höher in den Grat einsteigen, als wir auf dem Hinweg ausgestiegen waren. Der Felsgrat bot ab und zu windgeschützte Ecken, und die brauchten Jens und ich auch, denn Birgit und Gerhild brauchten lange, um die Steigeisen anzulegen. Dann stiegen wir immer höher, bis wir den fast 3400 Meter hohen Signalgipfel erreichten. Und hier blies der Wind noch viel kräftiger. Vorsichtig machten wir uns auf den Abstieg, ich ging voran und orientierte mich, so gut es ging, am alten GPS-Track. Das war auch durchwegs erfolgreich, wenngleich ich einen kleinen Bogen nach Osten beschrieb, der eigentlich nicht erforderlich war. Dazu kam dann ein extremer Whiteout. Alles weiß, der Boden war auch nicht mehr zu erkennen. Am Ende half mein rechter Trekkingstock, durch die Einstichstelle im Schnee eine 3D-Information für das Auge zu erzeugen, und so arbeiten wir uns langsam voran. Je weiter wir kamen, desto mehr verließen wir den sturmgepeitschten Alpenhauptkamm. Plötzlich tauchten vier Schemen vor uns auf: Eine Seilschaft von der Nürnberger Hütte! Das hieß, ab jetzt hatten wir eine Spur, der wir nur zu folgen brauchten. Und ab da ging es auch sehr gut weiter, das schwierigste war überstanden!
Ich muss hier übrigens erwähnen, dass uns Erich im Falle des Whiteouts auf dem Firnplateau als Alternative zum Lübecker Weg geraten hat. Puh, das wäre auch etwas geworden! IIer-Stellen bei Windstärke 8! Zum Glück haben wir das nicht ausprobiert.
Der weitere Weg zur Nürnberger Hütte war nicht weiter spannend. Kurze Pause an der Seescharte, dann hörte endlich der Altschnee auf. Kurz vor der Hütte sehr viel Gletscherschliff, der bei Nässe ziemlich rutschig war, also noch einmal höchste Vorsicht bis kurz vor die Hütte. Und dort warteten wir dann den Rest des Tages, ich habe mir eine tolle Brettljause bestellt. Überhaupt kann man auf der Nürnberger Hütte gut und viel essen, und die Halbpension ist durchaus erschwinglich (23 EUR). Später am Nachmittag kamen dann auch Klaus und die beiden Michaels auf die Hütte, so dass wir dann mit sieben Personen wieder fast alle beisammen hatten. ;-)

Bilder zu dieser Tour sind in dieser Galerie zu finden.
Übles Wetter
Übles Wetter
Ankunft an der Nürnberger Hütte
Ankunft an der Nürnberger Hütte
Brettljause
Brettljause



Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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