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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour HTG-Zweitagestour, Tag 1

Aufbruchszeit20.May 2006, 08:00
Ankunftszeit20.May 2006, 17:30
KategorieMittelgebirge Mittelgebirgstour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km29
Höhendifferenz960
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Am 20.Mai 2006 begann meine erste große Unternehmung als neuer Wanderwart der Hochtourengruppe der Alpenvereinssektion Braunschweig, eine Zweitageswanderung durch den Südharz, mit dem groben Streckenverlauf Altenau - Bad Lauterberg und zurück. Ziel des ersten Tages und Ausgangspunkt der Wanderung des zweiten Tages war hierbei die Weinberghütte oberhalb von Bad Lauterberg. Die Idee zu dieser Unternehmung hat sich erst recht kurzfristig vor sechs Wochen ergeben, dennoch haben sich am frühen Samstagmorgen in Altenau auf dem Parkplatz an der katholischen Kirche sieben zu allem entschlossene Wanderer eingefunden: Karin, ihr Bruder Gerhard, Anke, Heike, Ute, Peter und meine Wenigkeit.
Nach dem Startschuss um 08:00 Uhr ging es direkt an der Kirche vorbei in Richtung Großer Gerlachsbach. Die Pforte am Ende des Kirchengrundstücks hätte mir fast ein Horn auf der Stirn verpasst, da irgendein Scherzkeks die Tür über das Schloss gehebelt hatte, so dass das Scharnier die Tür gegen meinen Kopf zurückfedern ließ. Alle anderen waren dann entsprechend vorsichtiger. Nun hatten wir also die gefährliche Ortsgrenze von Altenau hinter uns gelassen und betraten den wilden Harz! Zunächst ging es auf schattigen Waldwegen in Richtung Dammhaus, immer in gemütlichem Auf und Ab. Am Dammhaus überquerten wir die Harzhochstraße und folgten stetig bergab dem Kammverlauf des Großen Mittelbergs in Richtung Kamschlacken. Unten angekommen, überquerten wir die Große Söse und gelangten nun zum längsten Anstieg des heutigen Tages, der uns zum Rücken des Ackers führen sollte. Unterwegs machten wir am Eleonorenblick am Hühnerkopf eine Frühstückspause. Wir hatten hier schon einiges an Höhe gewonnen und konnten eine tolle Aussicht auf Riefensbeek-Kamschlacken und den Sösestausee genießen.
Nach dieser Pause ging es weiter bergauf, über breite, grasige Schneisen ging es immer weiter hinauf, am Auerhahnplatz vorbei, auf den steinigen Rücken des Ackers. Oben angelangt, rasteten wir kurz an der Hanskühnenburgklippe. Peter, Anke und ich, wir tobten uns kurz kletternd an diesem schönen, griffigen Felsen aus und konnten vom Gipfel eine hervorragende Rundumsicht genießen. Dann ging es die letzten 300 Meter weiter zur HKB-Baude, wo wir auf ein heißes Süppchen einkehrten. Während wir drinnen saßen und sinnierten, ob und wie wir ein Gruppenfoto vor dem kleinen Felsen machen wollten, wurde Petrus dieses Gespräch wohl zu dumm und er entschloss sich, durch den ersten Regenschauer des Tages den Sinn unseres Gespräches ad absurdum zu führen. :-(
Der Regen war nun aber nicht so schlimm, als dass er uns vom Aufbruch abgehalten hätten. Einige zogen ihre Regensachen über, einige Hartgesottene liefen jedoch ohne Regenschutz weiter, denn es tröpfelte nur leicht. Nun ging es weiter in Richtung Siebertal. Hierzu stiegen wir den sehr steilen Weg in das Goldenkental hinab, um letztlich auf einer asphaltierte Forststraße in den Ort Sieber hineinzugelangen. Hier freuten wir uns, mal wieder Zivilisation zu Gesicht zu kriegen und bestaunten die vielen hübschen Häuser. Nachdem wir den Ort samt Kurpark durchlaufen hatten, fanden wir am Parkplatz am Freibad ein Fahrzeug mit Wolfenbütteler Kennzeichen an, in dem Frobald seinen Mittagsschlaf hielt. Nach kurzer Pause war Frobald aufbruchfertig, und wir verließen das Tal der Sieber auf dem E6 in Richtung Großer Knollen. Es folgte ein landschaftlich beeindruckender, aber steiler Aufstieg hinauf zur Schutzhütte zwischen Aschentalshalbe und Adlersberg, in 550m Höhe. Schon zehn Minuten vor Erreichen der Schutzhütte hörten wir Gegröhle und Gejodel von oben, und als wir den schmalen Pfad verließen und den Forstweg betraten, fanden wir den Grund hierfür vor: Tobi und seine Kumpels aus Itzehoe!
Des Rätsels Lösung war, dass Tobi mit seinen Freunden hier oben mitsamt Bollerwagen unterwegs war, um seinen Junggesellenabschied zu feiern (und zu begießen), und die ganze Mannschaft war hocherfreut, uns zu treffen, und ermunterte uns, den einen oder anderen Schnaps mit dem Eheanwärter zu leeren. Nachdem wir alle einen oder zwei Schäpse getrunken hatten und auf Tobis T-Shirt unterschrieben hatten, ging es weiter in Richtung Großer Knollen. Wir stiegen über die berüchtigte Westflanke auf und kamen erschöpft, aber glücklich, oben auf dem Gipfel an. Das Wetter war immer noch recht durchwachsen, so dass wir es vorzogen, in die Baude zu gehen. Hier konnten wir am Ofen die Klamotten etwas trocknen und den guten Kuchen von Michaels Frau genießen. Heike war total begeistert von dem leckeren Käsekuchen, und ich musste ihr versprechen, bei meinem nächsten Aufenthalt auf dem Knollen das Rezept für sie mitzunehmen!
Während wir drinnen rasteten, zog es sich draußen noch mehr zu, und nachdem der Nebel verschwunden war, blockierte Nebel die Fernsicht, die wir eigentlich nach 24 km verdient hatten.
Jetzt folgte der Endspurt nach Bad Lauterberg. Wir folgten zunächst dem E6 in Richtung Scharzfeld, doch nach dem Großen Hübichentalskopf, den wir diesmal wegen mangelnder Sicht nicht überquerten, ging es weiter in Richtung Großentalsköpfe und Bärentalsköpfe. Über den sehr schönen Hangweg, der sehr schöne Ausblicke auf den nebelschwadendurchzogenen Buchenwald gewährte, ging es hinab zum Knollenkreuz. Nach dem Knollenkreuz machte sich bemerkbar, dass die Hütte in unmittelbarer Nähe lag, denn einerseits übte sich eine uns allen wohlbekannte Jungfotografin im Waldkäfernahwurf und Zwangsfotografieren, während andere ältere Semester darüber sinnierten, dass das Leben im Körper eines Rehs doch um einiges schöner wäre!
Der letzte Streckenabschnitt ging südlich an den Heibeeksköpfen vorbei und dann steil zur Augenquelle hinab. Auf dem Sportplatz fand gerade ein Fußballspiel zweier Mädchen-Jugendmannschaften statt. Am Sportplatz vorbei, überquerten wir die Lutter und stiegen das letzte Stück zur Hütte über den Kohschießenwech hinauf. Alle waren sehr froh, als wir endlich die Hütte erreicht hatten, und die letzten Treppenstufen herauf zur Hütte waren der Schlussstrich für eine sehr schöne, aber auch lange und anstrengende Wanderung, jedenfalls für heute. Sehr erstaunt waren wir, als wir Ronald auf der Terasse vorfanden, der gerade seine durchgeschwitzten und -geregneten Klamotten auf einer Leine zum Trocken aufhing. Ronald war mit dem Fahrrad von Braunschweig zur Hütte gefahren, 110 km und 1500 Hm. Doch auch Petrus hielt noch eine Überraschung parat, denn kurz nach unserer Ankunft fing es draußen an, schwer zu stürmen. Es fiel einiges an Regen, und die Bäume vor der Hütte wurden ordentlich durchgeschüttelt. Nachdem das Gewitter durchgezogen war, begann ich mit der Vorbereitung des Grills, denn wir hatten eine Menge Grillgut, das brutzeln sollte! Während ich dabei war, den Grill auf Temperatur zu bringen, tauchte auf einmal Rainer auf, der mit dem Fahrrad zwar nicht von Braunschweig, aber immerhin noch von Altenau aus zur Hütte gefahren war. Er hatte mit dem Wetter nicht ganz so viel Glück wie wir Wanderer und wurde in Sieber vom Gewitter überrascht.
Nachdem nun alle beisammen waren (Sigrid und Klaus hatten am Vortage leider abgesagt), konnte der gemütliche Abend starten. Zwischenzeitlich kam sogar noch die Sonne heraus und machte das Grillen etwas angenehmer, und wir genossen einen sehr entspannten und gemütlichen Hüttenabend inklusive wärmendem Kaminfeuer mit Gegrilltem, kühlen Getränken und interessanten Gesprächen, die sich natürlich auch um die alpinen Erlebnisse und neue Bergpläne drehten. Lange wurde der Abend jedoch nicht (23:00 Uhr), denn am nächsten Morgen um 08:00 Uhr war das Frühstück angesetzt. Schließlich sind wir Alpinisten, und keine Kegelgruppe! :-)


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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