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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Auf dem Sonntagshorn

Aufbruchszeit13.June 2006, 07:30
Ankunftszeit13.June 2006, 15:14
KategorieBergwanderung Bergwanderung
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km14
Höhendifferenz1250
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Da ich dieses Jahr sehr früh in den Alpen unterwegs und absehbar war, dass noch sehr viel Altschnee lag, habe ich mir überlegt, einen für mich noch unbekannten Berg im Chiemgau zu besteigen, nämlich das Sonntagshorn an der deutsch-österreichischen Grenze, zwischen Lofer und Reith im Winkel. Mit 1961m ist es der höchste Gipfel der Chiemgauer Alpen.
Geparkt habe ich an der Straße zwischen Reith im Winkel und Ruhpolding. Auf dem Hinweg hatte ich Glück, denn ein Jäger nahm mich in seinem Auto mit, und so blieben mir drei Kilometer relativ langweilige Forststraße bis zur Schwarzenachalm erspart.
Von da an wurde es jedoch sehr schnell spannend, denn der Weg am Danzingbach führte schnell in ein einsames, schroffes Tal mit rauschenden Bächen. Nach ca. 15 Minuten zweigte ein schmaler Steig nach rechts ab, in das mittlere Kraxenbachtal, das mich hinauf zum Sonntagshorn bringen sollte. Das Tal war wirklich unglaublich interessant, schon früh begannen Schneefelder, noch weit unter der 1000-Meter-Marke, ständig gab es Wasserfälle zu bestaunen sowie tief eingekerbte Gumpen, in denen das Wasser strudelte. Lediglich ein paar umgestürzte Bäume machten an einigen Stellen das Vorankommen sehr schwierig.
Nach einiger Zeit hatte ich das Ende des Waldes erreicht, und die Lärchen wurden von den Schneefeldern (in 1400m Höhe) abgelöst. Da sich ein sehr langes Schneefeld ankündigte, das bis zum Felsengrat hinauf reichte, schnallte ich meine Steigeisen unter, die ich vorsorglich mitgenommen hatte. So ging es auf dem noch kühlen und harten Firn recht schnell hinauf. Ich überwand so 300 Höhenmeter, und erst bei Erreichen der Felsen legte ich die Steigeisen wieder ab. Es folgte nun ein interessanter Grat mit einigen Kletterstellen zwischen I. und II. Grad bis hinauf zum Gipfel. Mir bot sich ein wunderschöner Blick über Chiemgau und Berchtesgadener Alpen, auch hinüber zu den Loferer und Leoganger Steinbergen, die ebenfalls noch tief verschneit waren. Lediglich die höheren Alpenkämme der Tauern lagen in den Wolken und waren schwer zu erkennen. Um so besser konnten Wilder und Zahmer Kaiser im Westen ausgemacht werden.
Nach einer schönen Pause begann der Abstieg, welcher gleich mit einem unschönen Ereignis begann: An einer Stelle des Steigs blieb ich irgendwie mit dem Fuß hängen und machte einen kleinen Sturz nach vorne. Zum Glück konnte ich mich noch fangen, kam aber sehr unglücklich mit dem rechten Fuß auf. Nachdem der erste Schmerz verflogen war und ich den Wanderern auf dem Gipfel zugesichert hatte, dass nichts passiert sei, setzte ich den Abstieg vorsichtig fort. Bei Erreichen der Scharte oberhalb des Hinteren Kraxenbachtals ging es hinab ins Geröll. Teilweise konnte ich gut durch das Geröll gleiten, doch teilweise musste ich mich auch sehr vorsichtig vorantasten. Irgendwann war dieser Teil aber erledigt, und ich kam wieder in den Hochwald hinein und konnte die Wasserfälle des Hinteren Kraxenbachtals bestaunen. Ebenfalls sehr beeindruckend war eine alte Triftklause, die halbverfallen als Denkmal der Holzwirtschaft im Tal stand. Die letzten Schneefelder passierte ich in einer Höhe von 800m, und da hatte ich auch schon fast wieder die Schwarzenachalm erreicht. Nach der relativ langweiligen Forststraße hatte ich dann das Auto wieder erreicht. Der Jäger von heute morgen kam leider nicht mehr vorbei. Kaum hatte ich die Wanderstiefel aus- und die Sandalen angezogen, merkte ich, dass der rechte Fuss doch nicht ganz ok war. Der nächste Tag gehörte dann der Erholung des leicht verstauchten Fußes, mehr als der Hintersee war nicht drin!

Bilder zu dieser Tour sind in dieser Galerie zu finden.
Fransige Glockenblume
Fransige Glockenblume
Am Großen Sand
Am Großen Sand
Dohle am Gipfelkreuz
Dohle am Gipfelkreuz
Beweisfoto
Beweisfoto
Schmutzfuß!
Schmutzfuß!
Im Hinteren Kraxenbachtal
Im Hinteren Kraxenbachtal
Alte Triftklause
Alte Triftklause



Letzte Änderung : 22-Aug-2023
Copyright Jens Köhler, Wolfsburg, Obere Dorfstraße 10d