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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Via Ferrata Dei Finanzieri

Aufbruchszeit2.September 2009, 09:22
Ankunftszeit2.September 2009, 15:00
KategorieKlettersteig
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km7
Höhendifferenz690
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Diese Tour war die einzige ohne Autobenutzung. Wir konnten nämlich von unserer Ferienwohnung zur Seilbahnstation von Alba wandern, um von dort nach Ciampac mit der Seilbahn raufzufahren. Dort waren wir dann schon recht nah am Colac, einem Gipfel, der aus Talperspektive zwar nicht an den Gran Vernel oder an die Marmolada heranreicht, jedoch mit seinen über 2700 Metern schon respekteinflößend aussieht, vor allem wegen seiner großen Felsflanken und zackigen Grate. Kurzum: Da wollten wir unbedingt rauf, und in Dirks Klettersteigbuch war verzeichnet, dass es sich um einen "schwierigen" Klettersteig handelt. Bisher hatten wir ja nur "ziemlich schwierig" ausgetestet, meinten uns aber gut vorbereitet.
Bis zum Einstieg mussten wir wieder mal den üblichen Schuttkegel aufsteigen, dies ging dieses Mal allerdings recht schnell. Und dann begann auch gleich ohne Vorwarnung der Klettersteig, um dann allerdings nach 40 Höhenmetern wieder in Gehgelände überzugehen. Aber keine Angst, Gehgelände war am Via Ferrate Dei Finanzieri die absolute Ausnahme, denn nach knapp 150 Metern begann wieder ein Drahtseil, dass fast durchgehend bis zum Gipfel führte.
Der Steig war durchaus etwas ernsthaftes. Im unteren Teil machten uns vor allem die glatten Flöchen zu schaffen, oftmals fand ich gar keine Griffe oder Tritte und musste das Drahtseil verwenden. Mit Uwe und Dirk vor mir war ich der dritte im Bunde, und so konnte ich beobachten, wie drei Klettersteiggeher aus Schwaben immer näher an uns rankamen, der erste begann mir alsbald so nah nachzusteigen, dass ich die beiden ersten Schwaben vorbeiließ. Sie schnauften und prusteten zwar kräftig, wollten aber anscheinend einen Kondensstreifen im Klettersteig hinterlassen. Dirk überholten sie auch noch, dann aber hatten sie Uwe in der Schlüsselstelle vor sich. Diese Stelle bestand aus teilweise überhängendem, ansonsten senkrechtem Fels, der mit Eisenklammern zahm gemacht wurde, die aber dennoch schon Armkraft zum Erklimmen brauchten.
Danach wurde der Klettersteig wieder etwas harmloser, allerdings kam nun als Gefahrenquelle Steinschlag hinzu, denn der Steig windet sich im Zickzack nach oben, und in einigen Rinnen liegt viel loses Zeug rum. Ansonsten war es aber eine wunderschön kleingriffige Angelegenheit, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ab und zu gab es Engstellen und Kamine, die erklettert werden wollten. Irgendwann kamen wir dann auf dem Gipfel an, Uwe war schon eine halbe Stunde eher da, da er sich den beiden Schwaben nicht geschlagen geben wollte!
Nach einer Gipfelrast stiegen wir nach Südosten wieder ab, in Richtung Sforcia Neigra, der Schwarzen Scharte. Hier konnten wir noch etwas Edelweiß bewundern, ehe es über grüne Bergblumenwiesen, dursetzt von Feldenzian und Blauem Eisenhut, nach Ciampac zurückging. Hier machten wir noch eine Einkehr und konnten die gewaltige Westwand des Colac bestaunen, die wir mit dem Klettersteig wenige Stunden zuvor bewältigt hatten. Über diese Tour habe ich mich am meisten gefreut, sie war so richtig nach meinem Geschmack.

Bilder zu dieser Tour sind in dieser Galerie zu finden.
Ciampac mit Sellagruppe
Ciampac mit Sellagruppe
Via Ferrata dei Finacieri
Via Ferrata dei Finacieri
Blick nach unten
Blick nach unten
Auf dem Colac
Auf dem Colac
Gran Vernel und Marmolada
Gran Vernel und Marmolada
Blauer Eisenhut am Colac
Blauer Eisenhut am Colac
Silberdistel und Feldenzian
Silberdistel und Feldenzian



Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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