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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Das Kammerlinghorn

Aufbruchszeit18.September 2009, 08:38
Ankunftszeit18.September 2009, 17:30
KategorieBergwanderung Bergwanderung
Schwierigkeitmittel mittel
Länge in km10
Höhendifferenz1450
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Am Donnerstag waren Stefan, Thomas und ich kurz davor, zum Kammerlinghorn aufzusteigen. Wir entschieden uns dann aber doch anders, und zwar aus folgenden Gründen:
  1. Für Freitag war wesentlich besseres Wetter angesagt
  2. Eine gemeinsame Wanderung mit der Gruppe, bei der alle dabei sein können, wäre ein toller Abschluss der Gruppenfahrt
Das Wetter am Donnerstag war dann auch nicht gipfeltauglich, wenn ihr wissen wollt, ob's am Freitag anders war, lest weiter!
Donnerstag abend gingen verschiedene Gerüchte durch die Gruppe, was das Wetter betraf. Die Bedienung im Gasthof orakelte, dass das Wetter schlecht würde. Schließlich einigten wir uns darauf, wie so oft den nächsten Morgen abzuwarten und dann spontan zu entscheiden, ob wir zum Litzl-Kogel oder zum Kammerlinghorn starten.
Als ich aufwachte, erster Kontrollblick aus dem Lagerfenster: Die Ramsauer Dolomiten versteckten sich im Nebel. Hmm, nicht richtig prall. Aber erstmal aufstehen, Zähne fegen. Dann Blick nach Osten zum Kammerlinghorn. Nebelschwaden im Hochwald, aber eine erkennbar dünne Wolkendecke mit Blauschimmer. Aha, schon besser!
Nach dem Frühstück die Entscheidung: Wir gehen aufs Kammerlinghorn. Die Bind-Alm lag noch sehr trüb in der Landschaft, aber bei Erreichen der Mittereis-Alm zeigte sich der Gipfelkamm: Richtige Wahl, es wird ein toller Tag. Die Gruppe ist hochmotiviert, und beim Aufstieg zum Karlboden (1800m) zeigten sich jetzt die Ramsauer Dolomiten, die ihren felsigen Häupter aus den tief hängenden Wolken emporreckten. Was für ein Anblick! Immer wieder blieb ich stehen, um dieses Schauspiel zu fotografieren, wie viele andere natürlich auch. Die Gruppe hatte sich mittlerweile ziemlich in die Länge gezogen, es gab natürlich bei 14 Teilnehmern verschiedene Leistungsklassen. Oben am Karlboden wurde eine Pause gemacht, damit alle aufschließen konnten. Ich war bei den langsamen am Ende, als wir jedoch oben ankamen, merkten wir recht schnell, dass der Thomas fehlte. Nach längerer ergebnisloser Diskussion beschloss ich, den Weg zurückzulaufen, um ihn zu suchen, es hätte ja was passiert sein können. Die Sorge war aber unbegründet, denn nach fünf Minuten sah ich ihn mir entgegenkommen. Er habe etwas Pause gemacht und war kurzzeitig nicht mehr motiviert! *grummel*
Mit den anderen beschloss ich dann, den Pausenplatz in Thomas-Göldner-Gedächtnisplatz umzubennen, eine Dreiviertelstunde ist dadurch ins Land gegangen. Thomas habe ich dann nach vorne an den Anfang der Gruppe geschickt, damit er nicht wieder abhanden kommen konnte. ;-)
Die Sonne hatte sich unerfreulicherweise wieder hinter Wolken versteckt, es wurde kühl, das war aber nicht so schlimm, denn es ging ununterbrochen bergauf. Nur bei dem schlammigen, lehmigen Weg mussten wir sehr aufpassen. Immer wieder sah es so aus, als würden die Wolken sich auflösen, die Sonne schimmerte matt hindurch, aber es wurde doch nichts. Sollte das so weitergehen? Wir kamen auf eine große Wiese, die im Osten von dem eigentlichen Gipfelaufbau begrenzt wurde. Hier trafen wir zwei andere Wanderer wieder, die uns zwischendurch überholt hatten. Wir stiegen weiter auf, und mit einem Mal, in ca. 2100 Metern Höhe, das unvorstellbare Wunder: Der Nebel löste sich schlagartig auf und wir konnten urplötzlich eine unglaubliche Sicht über die umliegenden Gebirge genießen. Das war der Moment des Tages, alle waren begeistert. Der weitere Aufstieg war dann eigentlich ein Selbstläufer, jeder wollte bei diesem Wetter schnellstmöglich auf den Gipfel gelangen. Dieser wurde dann ca. 45 Minuten später von der gesamten Gruppe in Beschlag genommen, Ronald spendierte den Willkommensschluck aus dem Flachmann (Brasilianischer Zuckerrohrschnaps), und Klaus Tlusty kredenzte Schierker Feuerstein. Die Gipfelpause dauerte fast eine Stunde, dann begann der Abstieg. Der Abstieg durch die Felsen war problemlos und landschaftlich noch einmal wunderschön, auch der Weg durch die Latschen war etwas abgetrocknet und noch gut zu machen. Am Karlkopf konnten Thomas und ich ein Lichtphänomen im Nebel fotografieren: Das Sonnenlicht brach sich und bildete zwei Miniaturregenbogen, die fast Kreisform erreichten.
Weiter mit dem Abstieg. Bei Erreichen der steilen Rinne unterhalb des Karlbodens wurde es schwer, der Weg hat im wahrsten Sinne keine Sonne gesehen! Alles war glitschig und schmierig. Sehr vorsichtig arbeitete sich ein Teil der Gruppe hier hinunter, ein paar haben sich den südlichen Abstieg zur Kammerling-Alm auserkoren, den ich von meiner ersten Tour aufs Kammerlinghorn noch in fürchterlicher Erinnerung hatte. Das Wagnis, hier wieder im Lehm zu rutschen, wollte ich nicht eingehen. Im Nachhinein wär's wohl besser gewesen. Aber es kamen dennoch alle wohlbehalten an der Mittereis-Alm an. Zum Abschluss gab es noch eine Einkehr auf der Bind-Alm, wo wir das Bergpanorama mit den Ramsauer Dolomiten im milden Licht der Abendsonne genießen konnten - Herrlich!
Diese Wanderung war für mich zweifelsohne einer der alpinen Höhepunkte des Jahres 2009!

Bilder zu dieser Tour sind in dieser Galerie zu finden.
Gemeinsamer Aufstieg zum Kammerlinghorn
Gemeinsamer Aufstieg zum Kammerlinghorn
Stadelhorn und Mühlsturzhörner
Stadelhorn und Mühlsturzhörner
Drei Spirken und die Loferer Steinberge
Drei Spirken und die Loferer Steinberge
Ralf macht Pause
Ralf macht Pause
Der Berg ist frei!
Der Berg ist frei!
Sonne auf der Mittereis-Alm
Sonne auf der Mittereis-Alm
Ist das Kitsch?
Ist das Kitsch?



Lothar aus Frechen merkte am 09.10.2009 um 18:48 Uhr an:
Fotos?
Lieber Jens, wie immer eine tolle Beschreibung Deiner Eindrücke. Als großer BGL-Fan vermisse ich aber schmerzlich Deine Fotos!? Ich hoffe, Du hast sie bisher nur aus Zeitmangel noch nicht eingestellt und lieferst sie noch nach. Liebe Grüße Lothar aus Frechen

Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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