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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Grönland: Zurück in die Zivilisation

Aufbruchszeit28.July 2010, 11:00
Ankunftszeit28.July 2010, 14:00
KategorieBootstour
Schwierigkeitmittel mittel
Länge in km0
Höhendifferenz0

Weitere Einzelheiten zur Tour

Prolog: Es folgt ein eindrucksvolles Dokument, das beschreibt, wie wir als fünfköpfiges Expeditionsteam in die Zivilisation zurückkehrten. Nebenbei begegnen wir einem außergewöhnlichen Menschen.
Tagebuch vom 28.Juli
Wachgeworden um 9h, um 10h30 kam das Boot an, anderthalb Stunden früher als vereinbart. Also Panikpacken+Verladen, Abholen der Notprovianttonne. Für 20 EUR/Person ging es noch zum Knut-Rasmussen-Gletscher, einer gigantischen Eisfront, auf die Georg und Thorsten mit der Pumpgun feuerten. Dann kam eine eiskalte Rückfahrt nach Kulusuk. Total durchgefroren mussten wir dann am rutschigen Hafen ausladen. Ziemlich fix ging es dann zum Hostel hinauf. Ulkigerweise wollte keiner vor dem Einkauf und Besuch des Andenkenladens duschen...
17:27: Man soll es kaum glauben, aber ich bin frisch geduscht. Dürfte 1 kg Seife verbraucht haben. Sitze jetzt auf der Couch und warte auf das Gefühl der angenehmen Mattigkeit. Mensch, jetzt ein Fernseher, oder ein Bier, oder beides! Das Twix kommt da leider nicht ran. Da wir zu spät beim Supermarkt waren, müssen wir heute noch aus dem Proviantsack leben. Gaby, die gerade duscht, ruft laut: "Alte Scheiße, ist das schön!".
Wir haben einen Mitbewohner, ein Weltreisender mit Geburtsort Wernigerode, der sehr stark wie Captain Iglu aussieht. Lebensmüde wagt er sich an die Nudeln mit Lasagne-Sauce heran. Er wollte die Tüte zuerst komplett im Wasserbad kochen, anschließend längs aufreißen; nur Thorsten verhinderte durch beherztes Eingreifen eine Katastophe! Wir alle sind gespannt, wie ihm die Mahlzeit schmecken wird. Thorsten und ich haben uns geeinigt, ihm nicht das Geheimnis anzuvertrauen, dass wir fast alle Tüten davon verbrannt haben.
19:27: Captain Iglu hat seine Mahlzeit ca. 20 Minuten "ziehen lassen", hat sie dann freudig verzehrt und war dann im "Eimerraum" kotzen, jedenfalls war ein entsprechendes Geräusch zu hören.
21h: Zwei Runden gekniffelt und drei Runden Mau-Mau. Um 21:55 fragt Captain Iglu, ob wir etwas leiser sein könnten. Haben dann um 22:05 aufgehört und uns bettfertig gemacht. Doch wir rechneten nicht mit der Schnarchrache, die dann folgen sollte. Man stelle sich einen rasselnden Atem Typ "Keuchhusten mit 40° Fieber" vor, das ganze in einer 5s-Taktung, durchsetzt mit chaotisch eingestreuten Erstickungsanfällen, das ganze mit einer dezenten Schlaganfallpatient-an-Beatmungsgerät-Note vor, dann kann man in etwa erahnen, was wir von 22:15 bis 8:15 Uhr durchmachen mussten. Kai und Gaby flüchteten auf die Terrasse, konnten aber auch dort nicht schlafen.
Ich habe auf der Couch einen Thriller gelesen und wurde zumindest durch einen sehr farbenfrohen Sonnenaufgang belohnt. Morgens lagen bei Kai, der von uns allen am meisten Schlaf braucht, die Nerven blank. Als Kai in der Nacht gegen halb eins Captain Iglu weckte und bat, die Schlafstellung zwecks Geräuschreduktion zu ändern, murmelte ich ein "Dito", was Kai als ein "geht schon" von Thorsten interpretierte und fast zu einem Affront führte. Aber - hey - wir leben noch. Übrigens: In der Wildnis hätte ich den Schnarcher vielleicht für einen Polarfuchs gehalten! *eg*


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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