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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Trailwalker 2013

Aufbruchszeit7.September 2013, 07:15
Ankunftszeit8.September 2013, 10:33
KategorieMittelgebirge Mittelgebirgstour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km103
Höhendifferenz2130
Kartenausschnitthier klicken!
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Nach einem Jahr Pause in 2012 ging es dieses Jahr wieder los auf den 100 Kilometer langen Trailwalker im schönen Harz. Neben Daniel waren dieses Mal Ivan und Alex aus Clausthal mit dabei. Als Supporter hatten sich Hendrik und Matthias bereit erklärt. Start war um 07:30h auf dem Kornmarkt in Osterode. Mit uns am Starten waren noch 105 andere Teams. Die Strecke hatte sich nicht groß verändert, und wir konnten uns recht schnell nach vorne absetzen und hatten dann viel freie Bahn, um unser Tempo frei zu wählen. 2011 hatten wir auf der ersten Etappe immer ziemlich viele Teams vor uns, was etwas anstrengend war. Zur Hanskühnenburg kamen wir daher sehr gut durch und waren um 10:15 am Checkpoint 1 (Vergleich zu 2011: 10:28).
Wir stärkten uns eine Weile, Daniel lieh sich von einem Freund vom THW eine Stirnlampe für die Nacht aus, und weiter ging's, über den Acker. Am Ende des Reitstiegs trafen wir dann einen einsamen Mountainbiker. Es war Claudio, der uns vier Radler mitbrachte, die wir sehr schnell austranken. Wir querten dann die Harzhochstraße und stiegen ab nach Altenau zum Dammgraben, wo wir um 12:27 den Checkpoint 2 erreichten (Vergleich zu 2011: 12:44).
Wir mussten hier sogar noch auf unsere Supporter warten, die Schwierigkeiten hatten, den Parkplatz zu finden. Dann konnten wir aber die Pause doch noch gut genießen, und nach ca. 20 Minuten ging es planmäßig weiter, entlang dem Dammgraben ins Kellwassertal. An der Furt eine kleine Pause, dann ging es in das stets heiße Tal hinein. Es folgte ein Anstieg mit dem Checkpoint 3 am Ende. Wir kamen dort um 15:18 an (2011: 15:32). Also immer noch ein ordentliches Tempo. Am Lichtenborn war es wieder mal sehr schön, der Postsportverein Osterode hatte wieder wahre Meisterwerke gebacken, richtig klasse. Nur Alex und Ivan konnten die Pause nicht mehr so recht genießen. Wir hatten jetzt schon 38 Kilometer hinter uns, und erste Zeichen von Erschöpfung wurden sichtbar. Aber es half alles nichts, wir mussten weiter. Der Abstieg ins Kalbetal war teilweise gekennzeichnet von interessanten Gesängen, eigentlich ein gutes Zeichen für den Weiterweg. Aber dann kam der Reitweg, der lange Aufstieg zum Ahrendsberg. Es musste wohl daran gelegen haben, dass wir dem Felsen am Stauseerandweg keine Erdnuss wie 2011 opfern konnten, denn es wurde doch zäher als angenommen. Der weitere Weg über den kleinen Berg runter zum Stausee war im Vergleich zu 2011 noch einmal leicht verändert wurde. Jetzt weniger offene Flächen, daher auch weniger zugewucherte Schneisen, dafür eine matschige Rinne ganz am Ende, kurz vor dem Asphaltweg. Daniel quittierte das Ende dieses Abstiegs mit wüsten Flüchen!
Der Weiterweg zur Staumauer war dann sehr erholsam, dort kurze Bananenpause, um Kräfte für den folgenden Aufstieg zu sammeln. Der Weg nach Schulenberg gefiel dann niemandem mehr so recht, es zog sich gewaltig. Irgendwann aber hatten wir den Checkpoint 4 erreicht. Streiche irgendwann: es war 19:06 (Vergleich zu 2011: 18:50). Hier hatten wir also Tempo eingebüßt. Die Pause in Schulenberg wurde länger als erwartet. Alex bekam Streicheleinheiten von Freundin Ulrike, Ivan erholte sich etwas, Daniel ließ seine Blasen behandeln. Nach ca. 70 Minuten ging es wieder weiter, steil hinauf zur Schalke über den Heidenstieg. Die erste Nachtetappe hatte begonnen, wegen Neumond waren sehr viele Sterne zu sehen. Die Pause auf der Schalke haben wir nicht wirklich genossen, viele Teams überholten uns, dann folgte der lange Abstieg zum Oberen Kellerhalsteich. Checkpoint 5 erreichten wir um 22:40 (2011: 21:40). Ganz klar, jetzt war unsere Kraft als Team aufgebraucht, und nun begann es, hart und schwierig zu werden. Ivan ließ sich kurz vom Sani beraten, wegen Schmerzen beim Atmen. Wir brachen dann aber nach einer halben Stunde wieder auf. Daniel sorgte dafür, dass wir sehr vorsichtig den schmalen Weg im Pisstal abstiegen, Im Spiegeltal folgten wir dann dem schönen Wanderweg und gelangten recht gut zum Checkpoint 6 nach Wildemann, Ankunftszeit 00:33 (2011: 23:22). Die Pause hier war hart, und mir fiel es wirklich wirklich schwer, alle zum Weiterweg zu motivieren. Ivan ließ sich etwas durchmassieren, die anderen versuchten, etwas von den Nudeln mit Bolognese-Soße (diesmal die echte!!!) zu genießen. Ich war wohl der einzige, der aufgegessen hat. Gegen 01:10 ging es dann weiter. Hinauf zum Halbe-Höhen-Weg und durch Wildemann hindurch. Der Aufstieg auf den Gallenberg war wie zu erwarten sehr anstrengend, aber die Organisatoren hatten sich wieder sehr viel Mühe gemacht und alles toll mit Knicklichtern ausgeschmückt. Leider haben sie sich kurz vor dem Pavillon einen Schnitzer erlaubt, ich konnte aber sehen, dass das Team vor uns den falschen Weg wählte und dadurch rechtzeitig eine Wegkorrektur vornehmen. Nach dem Erreichen des Forstweges wurde es aber leider nicht besser, deutlich war zu merken, wir wir immer langsamer wurden, Alex keuchte, und Ivan litt unter ständigen Muskelkrämpfen in den Beinen. Am Schweinebratenplatz dann Kriegsrat, mit der Entscheidung, dass Ivan am Taternplatz von den Supportern abgeholt wird. Alex setzte dann mit uns den Weiterweg zu Checkpoint 7 fort. Vorher gab es aber noch ein Highlight an der Schutzhütte an der Kaysereiche. Ein Team aus dem Vorjahr hatte hier etwas sehr schönes aufgebaut, überall bunte Knicklichter, Gitarrenmusik und zu verschenkende Müsliriegel. Das Team hatte an dieser Stelle 2012 seine schwersten Momente, und daher wollten sie dieses Jahr andere Teams aufmuntern und Trost spenden. Das war wirklich eine feine Geste. Es ist schön, wenn man sieht, wie so eine Veranstaltung Menschen Gutes tun lässt.
Na ja, nach dem Oberen Hahnenbalzer Teich und der langen, finsteren Waldstrecke, erreichten wir Checkpoint 7 am Prinzenteich um 04:40 (Vergleich zu 2011: 02:45). Die Luft war eindeutig raus. Eigentlich hätte Alex hier schon aufhören sollen, aber er bot noch einmal alle Kräfte auf, um erneut aufzubrechen. Vorher ließ er auch noch seine Blasen behandeln. Richtige Erholung kam hier nicht auf, da die Luft völlig verräuchert von den qualmenden Schwedenfackeln war. Von daher war die frische Luft am Prinzenteich eine wahre Wohltat. Auch die schönen Wege über die Buntenböcker Wiesen waren eine schöne Erholung, wenn man von sowas nach 80 Kilometern Wegstrecke überhaupt noch sprechen kann. Ab dem Ziegenberger Teich ging es dann mit Alex immer weiter bergab, er quälte sich bei jedem Schritt, und Daniel hat hier vor mir begriffen, dass Alex am Prahljuist aufhören muss. Hier kamen wir um 06:35 an (Vergleich 2011: 04:05). Unsere Supporter brachten uns wirklich leckere Nudeln vorbei. Tut mir leid, dass ich mich in der Zeit verschätzt hatte, ich hätte euch gern etwas mehr Ruhe beim Essen vorbereiten gegönnt!
Nachdem wir uns von Alex verabschiedet hatten, fanden wir mit dem Team Nr.49 Anschluss (wir waren ja jetzt nur noch zu zweit) und wanderten den fürchterlich langweiligen Hexenstieg weiter nach Lerbach. Ankunft am Marienblick um 08:45 (Vergleich zu 2011: 05:45). Kurze Pause, ich war kurz im Dixiland. Es ging dann die letzten Kilometer in Richtung Ziel. Nach dem Eselsplatz sagte eine aus dem anderen Team, der gerade mit den Supportern telefonierte, dass es am Ziel wie aus Eimern schütte. Circa zehn Sekunden später fielen auch bei uns die ersten Tropfen, und es setzte ein langer Regenschauer ein. So wanderten wir die letzten 5 Kilometer bei Regen in Richtung Ziel. Wieder einmal war niemand in der Innenstadt, um uns zu bejubeln, aber dafür erhielten wir einen tollen Empfang am Ziel vor der Stadthalle. Mit 27 Stunden hatten wir es - leider nur noch auf zwei Personen dezimiert - mal wieder geschafft. Mit etwas Stolz konnten Daniel und ich unseren dritten Trailwalker feiern. Ivan und Alex kann ich auch nur meine Hochachtung ausdrücken, denn mit 74 respektive 86 Kilometern haben sie auch erstaunliches geleistet. Insbesondere Alex glaubte bis zum Schluss, er könne es schaffen, und er wäre wahrscheinlich sogar bereit gewesen, bis ins Ziel zu kriechen, wenn es hätte sein müssen.

Bilder zu dieser Tour sind in dieser Galerie zu finden.
Trailwalker 2013
Trailwalker 2013
Acker-Bier
Acker-Bier
Urwald vor der Okerstaumauer
Urwald vor der Okerstaumauer
Trailwalker 2013: Im Ziel!
Trailwalker 2013: Im Ziel!
Trailwalker 2013: Weiteres Zielfoto
Trailwalker 2013: Weiteres Zielfoto



Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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