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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour Versuch Finsteraarhorn

Aufbruchszeit2.August 2024, 04:10
Ankunftszeit2.August 2024, 11:15
KategorieHochtour Hochtour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km6
Höhendifferenz1100
Kartenausschnitthier klicken!
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Am Abend der Ankunft an der Hütte gab es ein Gewitter, da sich das Wetter aber wieder zu beruhigen schien, standen wir am 1.August, dem Schweizer Nationalfeiertag, sehr früh auf, um einen Gipfelversuch zu starten. Während wir frühstückten, kam der etwas brummelige Hüttenwirt zu uns und teilte uns mit, dass um 10 Uhr eine Front durchgehen werde. Kurze Beratung, dann Entschluss, nicht aufzubrechen. Wir legten uns als wieder in die Lager und dösten bis in den Mittag hinein. Danach erkundeten wir die Zuwegung von der Hütte zum Firn, damit wir wenigstens etwas an diesem verlorenen Tag getan haben. Also heute, 2.August, zweiter Anlauf. Frühstück um halb vier, guter Dinge starteten wir. Was uns aber als Information fehlte, war, dass es in der Nacht noch einmal Regen gab, der in den höheren Lagen als Schnee fiel. Die Bedingungen waren nicht ideal, aber im Firnbereich noch machbar. Ich übernahm die Führung und fand einen guten Weg (eine alte Spur) hinauf zum Frühstücksplatz. Am Frühstücksplatz wird auf einem Schuttfeld vom unteren auf das obere Firnfeld gewechselt, das obere Firnfeld führt dann zum Hogissattel. Ab 3700 Metern Höhe setzte leider Nebel ein, und mein ungutes Gefühl beim Morgenrot (Morgenrot, schlecht Wetter droht) bewahrheitete sich leider, denn am Hogissattel standen wir bei starkem Wind, fast schon Sturm im Schneegriesel. Bei knapp 3800m übernahm Volker das Spuren, meine Kräfte waren erschöpft. Das lag auch daran, dass der Firn vom Regen der Vortage durchgeweicht war und oben eine dünne Eiskruste war, teilweise mit Neuschnee überzogen, der dann an meinen Steigeisen stollte. Es war extrem kräftezehrend.
Tja, und dann standen wir da am Hogissattel in 4080m Höhe, Nebel, eisiger Wind, wir waren nicht in der Lage, den richtigen Einstieg in den 200 Hm langen Gipfelgrat zu finden. Ein Klettern unter diesen Verhältnissen war - so der gemeinsame Konsens - nicht möglich oder nur unter hohen Risiken, und diese wollten wir nicht eingehen. Schweren Herzens kehrten wir also um, immerhin konnte ich mir sagen, die bisher höchste Sattelfläche in meinem Bergsteigerleben erreicht zu haben. Am Frühstücksplatz kam kurz die Sonne raus, wir pausierten für zehn Minuten, aber als wir uns den Felsen unter dem unteren Gletscherfeld näherten, begann es zu regnen, und spätestens da war uns klar, dass unsere Abbruchentscheidung absolut richtig war. Die letzten Meter hinunter zur Hütte waren sehr rutschig, und in einigen Rinnen mussten wir sehr vorsichtig agieren, um nicht doch noch wegzurutschen. So waren wir gegen Mittag wieder an der Hütte und vertrödelten den Rest des Tages entweder dösend im Lager oder lesend im Gastraum.


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
Copyright Jens Köhler, Wolfsburg, Obere Dorfstraße 10d