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Auflistung meiner bisher gegangenen Touren


Einzelheiten zur Tour HTG: Ith-Hils-Weg Tag 2

Aufbruchszeit7.July 2024, 08:15
Ankunftszeit7.July 2024, 21:30
KategorieMittelgebirge Mittelgebirgstour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km32
Höhendifferenz1080
Kartenausschnitthier klicken!
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Tag 2 der Biwaktour auf dem Ith-Hils-Weg. Um halb sieben rührten sich die ersten in ihren Schlafsäcken. Die Ostlage des Leineberglandbalkons sorgte dafür, dass die Sonne schon sehr früh das Hütteninnere beschien. Noch etwas verschlafen räkelten wir uns heraus, und kurz darauf tauchte auch schon Silke mit dem E-Bike auf, um uns mit einer Kanne frischgebrühten Kaffees einen guten Morgen zu wünschen! Wow, toll! :-)
Kurz nach acht war alles gepackt, wir verabschiedeten uns von Silke und setzten unsere Wanderung nach Südost auf dem schmalen Kammweg des Babensteins fort. Wir kamen gut voran. Den Seitengipfel Kikedal ließen wir aus, Volker meinte, dort seien die Wege selbst für uns zu abenteuerlich! So stiegen wir zum Waldrand ab und statteten dem Hohenstein, einem grandiosen Aussichtspunkt über Brunkensen, einen Besuch ab. Wir hatten dort eine kurze Bananenpause. Um zurück zu unserem Track zu kommen, stiegen wir weglos ab. So erreichten wir das Glenetal. Das kleine Flüsschen querten wir über eine Brücke, dann kamen die nächsten Highlights: Lippoldshöhle und Lügenstein. Beides wurde intensiv in Augenschein genommen, danach wurde es wieder schweißtreibend, denn wir mussten den Reuberg erklimmen. Kurze Pause an der Reuberghütte, wo eine Gruppe älterer Herrschaften aus Warzen einen gemütlichen Frühschoppen verbrachte. Nach etwas Plauderei (die Gegend rund um Kaierde sei sehr schön!) setzen wir die Tour fort. Kurz vor dem Reuberggipfel mit dem Sendeturm verließen wir den Original-Track, denn aus dem Herbst 2020 kannte ich ja noch den Reuberg-Südost-Grat, den ich der Wandergruppe auch nicht vorenthalten wollte. Etwas ärgerlich war, dass der Pfad am Funkturm massiv abgesperrt war, aber das konnte uns nicht aufhalten. Unser Eindruck war, dass dies hauptsächlich wegen der Mountainbiker geschah, die den Hang kaputtgefahren hatten. Vom Weg wurden wir nicht enttäuscht. Nachdem die ersten zugewachsenen 200 Meter geschafft waren, wurde es sehr dramatisch, und direkt oberhalb der Abbruchkante ging es den Reuberg hinab. Oberhalb von Gerzen querten wir die Landstraße (hier bin ich gestern mit Holger langgefahren), dann ging es gleich ohne große Vorwarnung brutal steil zu den Halbhöhlen am Steinberg empor. Dort oben waren zwei Boulderer aus Hamburg zugange, aber leider waren sie gerade nicht am Klettern, so dass es für uns nichts zum Staunen gab. Wir setzten die Tour in Richtung Delligsen fort. Bei Erreichen des Waldrands trennten wir uns vom Original-Track, denn heute sollte es endlich mal mit einem Freibadbesuch klappen. Und es gelang, nachdem Eintritt bezahlt und das Drehkreuz mit großem Rucksack passiert war, konnten wir uns im kühlen Nass abkühlen. Ok, ich gebe zu, ich habe die Badehose beim Packen weggelassen, das war aber nicht so schlimm, denn ich kühlte mich von innen mit einem dunklen Weizenbier und füllte die Salzvorräte mit einer Portion Pommes auf. Mittagszeit war durch, und die Sonne ballerte gnadenlos. So mussten wir stark schwitzend durch die Delligser Straßen laufen und nach dem Ort mühsam die verlorene Höhe wiedergutmachen, ehe es wieder an den Waldrand in den Schatten ging. Am Märchenweg fingen dann langsam die Bremsen an zu nerven. Kleine Überraschung: Auf halber Höhe trafen wir - versteckt tief im Wald - auf die Braunschweiger Hütte! Ein Duplikat! Aber etwas kleiner als unser Original im Pitztal. Natürlich machten wir hier eine Pause. So erreichten wir einen Aussichtspunkt am nördlichen Wispetal, dort wo der hufeisenförmige Hils (bezogen auf den Uhrzeigersinn) als Kamm beginnt. Der Blick auf Kaierde war bedrückend schön, der Idtberg oberhalb des Dörfchens fesselte unsere Blicke. Die vielen Bremsen ignorierend (es wurde mittlerweile wieder schwüler) ging es hinunter ins Dorf. Die alten Leute an der Reuberghütte hatten uns die Alte Molkerei besuchen, und hier fielen wir wie die Heuschrecken zum Kuchen Essen ein. Am Nachbartisch tuschelten einige Stammgäste: Die machen bestimmt DEN WEG. Wow, da fühlten wir uns wirklich geehrt. Der Kuchen war echt lecker, die Alte Molkerei ist definitiv einen Besuch wert. Nach der Pause dann die Schlussetappe nach Grünenplan, wo es Abendessen geben sollte. Über der Kirche querten wir einen wild plätschernden Bach, offenbar eine Karstquelle mit sehr hohem Kalkgehalt. Der Bach bildete nahezu überall Kalksinter aus! In der brütenden Sonne hinauf zum Kleinen Idtberg, dann endlich wieder kühler Wald. Ivonnes Track hatte hier eine Alternative gefunden, und der Waldpfad war wirklich fantastisch. Nach dem Idtberg nochmal einen weiteren Hügel hinauf, dann endlich hinunter ins Tal von Grünenplan. Nachdem wir die Fabrikanlagen von Schott passiert hatten, standen wir vor Lampes Posthotel, wo wir schon freudig erwartet wurden. Wir hauten uns ordentlich Essen rein, so eine Biwaktour macht wirklich hungrig. Ich kann jedenfalls den Glasmachertopf wärmstens empfehlen.
Was ich aber nur bedingt empfehlen kann, ist, nach einem solch üppigen Mahl den höchsten Gipfel des Hils zu erklimmen. Aber irgendwie gelang uns das auch noch ganz gut. An der Feuerschneisenhütte eine fantastische Aussicht nach Norden, auch der Harz mit dem Brockengipfel weit im Südosten war zu sehen! Irgendwann war dann auch die Schutzhütte am Wilhelm-Raabe-Turm erreicht. Der Turm bot leider nicht annähernd so gute Sicht wie der Kamm an der Feuerschneisenhütte. In der Hütte breiteten wir uns dann aus, und irgendwann kamen auch Ivonne und Peter hinterher, die im Posthotel noch ein Getränk mehr als wir nehmen wollten.


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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