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Einzelheiten zur Tour Harzer Hexentrail 2024

Aufbruchszeit31.August 2024, 06:00
Ankunftszeit31.August 2024, 18:05
KategorieMittelgebirge Mittelgebirgstour
Schwierigkeitschwer schwer
Länge in km60
Höhendifferenz1250
Streckenprofilhier klicken!

Weitere Einzelheiten zur Tour

Nach vier Jahren Pause (natürlich auch durch Corona bedingt) haben wir uns für 2024 wieder als Team Alpinaffen für den Harzer Hexentrail angemeldet. Bei einer winterlichen Wanderung auf den Stöberhai meldete uns Silke an, als initiales Team waren Silke, Ines, Ulrike und Marlon dabei. Leider musste Silke dann im Frühjahr gesundheitsbedingt kürzer treten, so dass Silke und Marlon wegbrachen. Ulrike brachte dann Alex als Nachrücker ins Spiel. Unser Spendenzweck war das Kinderhaus Braunschweig e.V., wo Ulrike und Alex ehrenamtlich engagiert sind. Die Spenden waren, auch mit Hilfe der VW-Kaffeekasse, schnell beisammen, und Ulrike, Ines und ich absolvierten ein Training an Himmelfahrt auf der Odertaler Seerunde.
Ja, wir trafen uns dann (ohne Alex) am Freitagabend zur Pastaparty und zum Streckenbriefing. Der Cheforganisator Udo war gut gelaunt. Er resümierte über die drei Wochen Dauerstress vor dem Hexentrail, seine Frau sei aber medikamentös gut eingestellt. Dann hat er beim Landkreis Göttingen in der Verordnung zum Sperrbezirk für die Rainbow Family eine Sondergenehmigung für die Wanderer des Hexentrails erwirken können. Einzige Bedingung: Wir wandern nackt durch den Sperrbezirk, da stünde dann ein Lkw, wo wir die Klamotten reinwerfen könnten. Okeee, das war nur Spaß.
Das Streckenbriefing musste dann etwas verkürzt waren, als bei Kilometer 40 plötzlich die Folien vom Vorjahr drinwaren. :-D Wir verließen dann die Stadthalle und gingen zu unseren Autos. Ines und ich hatten die glorreiche Idee, an der Hauptstraße im Auto zu übernachten. Ehrlich, so schlecht geschlafen habe ich schon lange nicht mehr. Das nächste Mal fahr ich besser irgendwo in die Pampa und schlafe auf einem Feldweg, das ist dann besser. Na gut, irgendwie ging die Nacht rum, wir standen um halb fünf auf, denn um 04:48 Uhr sollte der Sonderzug nach Seesen anhalten, immerhin direkt neben unsere geparkten Autos. Wir mussten nur illegal die Gleise queren und den Bahnsteig erklimmen. Oje, direkt vor den kritischen Augen des Osteröder Bürgermeisters. Guten Morgen! :-D Musikalisch begrüßt wurden dann alle Wanderer von den Sösetalspatzen (geh raus zum Wandern, da kannst Du Blumen sehen...). Die Bahnfahrt war in Ordnung, ich verzehrte mein Frühstücksbrot (noch in Neindorf vorbereitet). Am Bahnhof Seesen stieß dann auch Alex zu uns. Die Orga hatte am Bahnhof einen kleinen Kaffeestand aufgebaut, das war echt nett. So gestärkt ging es dann um sechs Uhr tatsächlich mit 35 anderen Teams, die sich für die lange Strecke entschieden hatten, los. (Es war mittlerweile so, dass die kurze 35er-Strecke stärker nachgefragt wird als die ursprüngliche lange Variante, zu der es früher eigentlich keine Option gab. 2024 waren 70 Teams für die kurze Strecke angemeldet, diese sollten wir dann ab Wildemann treffen).
Also Start: Das Tempo war von Anfang an ganz ordentlich, wir arbeiteten uns durch die Stadt zur Schildau vor, bogen dann nordöstlich ab ins Granetal. Bis hierher noch Asphalt. Die führenden Teams gaben echt übelst Gas, die waren uneinholbar vorn. Kurz vor der Kalten Birke mussten wir Platz machen für die DRK-Fahrzeuge, die die Strecke immer im Auge behielten. Nach dem Vereinsplatz ging es dann gemütlich runter zur Innerstestaumauer. Erste schöne Ausblicke bis zum Brocken. Die Temperaturen waren sehr angenehm. Vor der Staumauer der erste Checkpoint mit leichter Verpflegung. Wir brauchten nur gute 5 Minuten, dann ging es auch schon weiter. Jetzt hörten die langweiligen Forststraßen endlich auf, und auf schmalen Pfaden, einmal vorbei an einer kleinen Ziegenalm, ging es zur Schäderbaude bei Wolfshagen. Erst etwas Forststraße, dann schmaler Weg ging es hinauf zu den Altarklippen. Dann wieder Forststraße über die Rolle bis zum Einstieg des Ebersteigs, der mit einigen Matschabschnitt durchaus zu gefallen wusste. Und schon waren wir bei der Feuerwehr in Hahnenklee zur nächsten Pause. Hier machten wir etwas länger Rast, es gab auch ein richtiges Klo. Viel trinken, Cola wirkt Wunder, ein Apfel, eine Banane, ein Müsli einpacken, und schon gehts weiter. Jetzt kam der Liebesbankweg. Das war jetzt ein sehr schöner Abschnitt, vorbei an der Grumbachteichkaskade bis zum Kreuzeck, auf schmalen Pfaden zum Großen Kellerhalsteich, dann zu Zankwieser und Kiefhölzer Teich, weiter zum Unteren Kellerhalsteich und ins Spiegelthal. Steil hinauf (jetzt wurde die Sonne langsam anstrengend) zum Zellerfelder Kunstgraben, dem wir bis zum ehemaligen Kurhaus Johanneser folgten. Es kam der höchste Punkt der Strecke der unscheinbare Hohe Berg (610m). Kurz vor der Juliaquelle steiler Abstieg nach Wildemann, hier taten dann schon die Fußsohlen weh, und die Strecke wurde jetzt voll, denn vom Badstubenberg kamen die zahlenmäßig gut vertretenen Wanderer der kurzen Strecke. An der Feuerwehr Wildemann dann eine 10 bis 15-minütige Pause. Es gab sehr leckere belegte Brötchen, und alkoholfreies Einbecker. Irgendwann mussten wir weiter, die Nachmittagssonne hatte uns nun im Griff. Vorbei am Wanderheim an der alten Bahnstrecke ging es erst auf breiten Wegen, dann am Parallelweg zur Straße hinauf zum Taternplatz. Ines drehte nun auf und überholte mehrere eher langsame Teams, bis wir vor uns wieder freie Sicht hatten. (Ja, das war der nervigste Teil des Tages). Ab Taternplatz etwas Forstraße, dann hinab zum Kreuzthaler Teich und hinein in das Altbergbaugebiet. Auch ein ganz toller Abschnitt, sehr schattig, und immer was zu sehen, alte Wehre, Stollen, Grubengebäude etc. Das währte aber nur bis zur Unteren Innerste. Dort wurden wir mit Trommeln begrüßt, es ging dann hinauf zum Hahnebalzer Teich, bis dahin sehr viel Forststraße. Rund um den Hahnebalzer Teich war der Sperrbezirk, aber nirgendwo Hippies zu sehen. Ab dem Hahnebalzer Teich wieder ein schöner Trail, am Ende sogar mit Brockenblick, ehe wir an der Lasfelder Tränke den letzten Verpflegungspunkt für heute erreichten. Es gab eigenartig quietschiges Gebäck, sehr lecker, davon verschlang ich drei Stück. Alex ließ sich eine Zecke herausoperieren, dann konnte die Schlussetappe nach Osterode starten. Viele viele Kilometer Forstraße mussten wir bergab meistern, das ging nochmal ordentlich auf die Füße. Kurz vor Osterode, die Gipsklippen waren schon in Sicht, ein Abstecher in die welligen Hügel vor Freiheit. Das war landschaftlich nochmal sehr schön (ab und zu auch drüsiges Springkraut, wo man so herrlich mit den Trekkingstöcken alles aufploppen lassen konnte!), aber die Höhenmeter taten nochmal richtig weh. Dann endlch war Freiheit erreicht. Sehr schmerzhaft nochmal der lange Abstieg auf der Straße ins Zentrum, nun noch über den Kornmarkt zur Stadthalle. Eigentlich wollten wir ja nur noch ins Ziel laufen, aber wir wurden mit der Frage "Seid ihr die Alpinaffen" abgefangen, und man drückte uns einen symbolischen Scheck in die Hand. Ja, tatsächlich, tagsüber fand schon die Gewinnverlosung statt, und unser Spendenzweck wurde gezogen und erhielt 2000 EUR! So ging es dann ins Ziel, und wir konnten es irgendwie kaum fassen. Unglaublich auch, was Alex geleistet hat, solche lange Strecken ist er wohl vorher noch nie gelaufen!
Epilog: Am 07.09.2024 haben Silke und ich beschlossen, dass wir uns für 2025 wieder anmelden werden. Nach dem Hexentrail ist vor dem Hexentrail. :-D


Letzte Änderung : 22-Aug-2023
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